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26.05.2016

Il Molino del Ponte - meine Toskanatour mit dem neuen Moped 2016


26.05.2016 - 27.05.2016 - 28.05.2016 - 29.05.2016

Meine Toskanatour, auf die ich mich so viele Monate gefreut habe hat also dann doch noch geklappt.
Die ganzen Widrigkeiten mit der defektösen 1150er, die Neuanschaffung von Blacky, das Einfahren an einem Wochenende zum bereits länger fix gemachten1000er Kundendienst, alles war vergessen.

26.05.2016 Anreise mit Staus, Dauerkurven und Dauergrinsen

Route: 735 KM - Innsbruck, Brenner, Bozen, Trento, Verona, Modena, Maranello,  Serramazzoni, Pavullo nel Frigano, Dogana, Abetone, Bagni di Lucca, Ponte del Diavolo, Moriano, Porcano Padule, A11, Firenze Scandicci, Bacciano, Molino del Ponte.

Toskanaimpression
Mein Seesack war gepackt, das Topcase befüllt mit Getränken, Nahrung, Regenzeug, Ersatzhandschuhen - nichts hasse ich mehr wie nasse Finger - der Tankrucksack bestückt mit Foto und Videokamera. Jetzt konnte es losgehen.
Doch so problemlos wie ich meinte war der Beginn und mindestens der Vormittag nicht.
Die Videokamera ließ sich auf Teufel komm raus nicht aktivieren, so dass ich nach einer halben Stunde sehr verärgert beschloss, das ganze Geraffel wieder in die Wohnung zu bringen und ohne Videomittschnitt los zu fahren.
Nach den ersten Metern war jedoch meine nicht optimale Laune wiederhergestellt und voller Vorfreude auf den Tag und doch ein bisserl nervös ob des neuen Mopeds ging es auf die Inntalautobahn IGL-konform - ist eigentlich immer eingeschaltet, ob Sommer, Winter, Regen Wind, Sonne usw., nach damit sie in Ö noch besser abzocken können - mit schleichenden 100 km/h nach Innsbruck und den Brenner hoch. Schnell die Brennermaut entrichtet - kostet für ein Moped übrigens genau so viel wie für ein Auto ... - und oben am Pass heruntergefahren um noch einmal voll zu tanken. Ich musste mich auf dieser Toure bezgl. meiner Tankgewohnheiten schon etwas intensiver umgewöhnen. Vorher hatte ich etwas mehr als 30 Liter, was mir immer tanksorgenfreie lange Tagestouren bescherte. Jetzt, mit 20 Liter Tankinhalt incl. Reserve sieht das schon ganz anders aus, vor allem da ich bisher noch keine Anhaltswerte auf der Basis von Fahrweise, Verbrauch u.ä. habe. Da in Italien auch Mittags die Tankstellen geschlossen sind suchte ich mir immer kurz vorher eine Tankstalle oder es kamen meine Kleingeldreserven in Form von 10ern und 20ern zum Einsatz. Letztendlich ist eine Tourlänge von 300 bis 350 KM gut machbar, was aber doch erheblich unter meinen bisherigen Tagestourlängen beim Alleinfahren liegt. Irgendetwas "nur fast Optimales" musste ich aber bei meiner perfekten Blacky doch auch haben.
Gleich nach dem Brenner fuhr ich wieder auf die Autobahn da ich ja noch einige Kilometer bis zum Apennin hatte und diese möglichst zügig überbrücken wollte.
Ticketstelle in Sterzing
Eigentlich war der Verkehr gar nicht so dicht, dass ich dann 4 KM an der Ticketstelle Sterzing anstehen musste. Ein Vorbeifahren hier oben war mit nicht so geheuer, da die Standspur zum Teil mit Resten alter Reifen u.ä. übersät war. Egal, irgendwann hatte ich das Ticket und es ging mit der konformen Geschwindigkeit weiter. Allerdings nur bis kurz vor Franzensfeste. Wieder Stau, und dessen Ende lag in einem Tunnel ohne Seitenstreifen. Schon ein mulmiges Gefühl, wenn du dich auf dem Moped am Stauende einreihen musst. So stand ich im Tunnel gut 20 Minuten, bis ich wieder das Sonnenlicht sehen durfte. Da sich der Stau anscheinend endlos zog hängte ich mich trotz meiner Seitenstreifenbedenken an ein paar italienische Mopedfahrer und es ging langsam aber sicher am Standstreifen an den Wartenden vorbei. Immer im Blick den Rückspiegel. ob nicht die Carabinieri von hinten kommen, gleichzeitig aber auch darauf achtend, ob nicht ein Träumer im Auto die Tür aufreißt. Ganz schön anstrengend so etwas. Bis nach Brixen zog sich der "Spaß" dahin, dann konnte ich wieder auf der normalen Fahrspur weiterkommen.
Bis zu meinem nächsten Stop an der Area Servizio Garda Ovest ging es dann ganz manierlich vorwärts, so dass ich Zeit hatte, mich mit Tempomat, Navi (geniale Lenkerfernbedienung) und den diversen Anzeigen des Bordkomputers zu beschäftigen.
Pause an der Area Servizio Garda Ovest
Pause an der Area Servizio Garda Ovest
Ich aß etwas, trank viel Wasser und tankte Blacky voll, dann ging es weiter durch die Po-Ebene (ein Tempomat am Moped ist sehr toll), vor Modena auf die A1 und bei Svincolo Modena Sud auf die Landstraße nach Maranello.
Ticket-Bezahlstelle Modena Sud
"Paese Meraviglioso" - stimmt!!!
In Maranello, wie immer schräg gegenüber dem Haupttor an einem Shopping Formula 1legte ich einen Fotostop ein. Es waren doch einige Ferraris abzulichten und selbst die Fahrer von Ferrari-LKW freuen sich wenn sie fotografiert werden.
Haupteingang
Ferrari-Werkshallen
Ferrari-Transporter
Tolle Autos
Tolle Autos
Noch einmal was essen und trinken, dann quer durch Maranello südlich davon auf die wunderbar kleine und enge SP20 mitten rein in den Apennin. Aber Achtung, hier kommen sehr breite, sehr tiefe und sehr rote und sehr schnelle Sportwagen um die Kurve - anscheinend bei Test-Spaßfahrten. Da wird es schon eng. Nur dass man die Geschosse auch unter dem Helm gut schon von weitem hört.
Spätestens ab jetzt läuft meine Reise unter dem Motto "grins-as-you-can-grins". Das Moped macht einfach nur Spaß!
In den Hügeln hinter Maranello
In den Hügeln hinter Maranello
Über Serramazzoni gelange ich auf der einsamen Straße nach Pavullo nel Frigano. Hier führen viele wunderschöne Kehren hinab in das Tal der Scoltenna. Eine kleinere Fotostop nach der Brücke musste einfach sein, so schön ist es hier mit bunten Wiesen, grünen Wäldern und einem tükisblauen Wasser, dessen Farbe man fast nicht glauben möchte.
Im Tal der Scoltenna
Die Scoltenna
Kurz danach bei Castellaro verfuhr ich mich dann für einige Kilometer, da ich meiner Planung und dem Navi irgendwie kurzzeitig nicht so ganz traute. Es sollte auf eine autobreite kleine Teerstraße weggehen. Nun gut, irgendwann konnte ich problemlos umdrehen, fuhr zurück und nahm diese Straße unter die Räder. Traumhaft, einfach traumhaft. Hügel rauf, Hügel runter und immer alleine. Bei den Aussichten hätte ich alle paar Meter anhalten müssen.
Kurven Richtung Abetone
Vor Riolunato komme ich auf die etwas größere SP324 Richtung Abetone, dessen Gipfel immer wieder hinter den vorgelagerten Hügeln hervorlugt. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Scheitelpunkt der Abetone-Straße, die ja vom Brenner bis hierhin immer wieder so bezeichnet ist.
Pause ist angesagt, Fotografieren, freuen und ein bisserl Stolz sein, dass ich hier oben stehe.
Parken am Abetone
Pazse mit Bergen
Spiegelungen
Ein großes Skigebiert hier oben
Weiter fahre ich die Südabfahrt über diverse enge wund weite kurven hinab ins Tal des Torrente Lima. Zwischendrin schnell vollgetankt, jetzt geht es über Bagni di Lucca zur Ponte del Diavolo.
Hier war ich 2005 das letzte Mal u.a. mit meinem Freund Sepp, der uns leider letzten September so schnell verlassen und beim Beobachten von oben sicherlich auch seinen Spaß hatte.
Ponte del Diavolo mit Moped
Ponte del Diavolo
Zu Fuß über die Ponte del Diavolo
Da kam ich gher
Viele Fotos machte ich und stelle irgendwann fest, dass die Zeit für meine weitere geplante Route doch schon ziemlich fortgeschritten war. Ich will immer zwischen 17 und 18 Uhr am Abend an der Unterkunft sein, um mich stressfrei einrichten zu können. Da gibt es keine Ausnahmen.
Also wurde die weitere kurvenreiche Fahrt abgebrochen und ich fuhr weiter die größere SS12, SS12var, SP29 und SP61 durch teils nicht ganz so schöne Industriegebiete und Vororte bei Marlia zur Autobahn A11. Ticket gezogen und dann zügig weiter gefahren bis Firenze Scandicci. Dort auf die größere Strada del Communicazione Fi-Pi-Li bis Ginestra Fiorentina. Jetzt war es nicht mehr weit bis zum meiner Unterkunft, der Molino del Ponte.
Molino del Ponte
Beim Chef della Casa eingecheckt, eine Hausinfo bekommen und dann konnte ich mein auf der Rückseite gelegenes 2-stäckiges Appartement beziehen. Toll!.
Auspacken, duschen und anschließend im Zentralbereich der Unterkünfte ein Ankunftsbier trinken.
Viele Mopedfahrer sind hier aus allen Gegenden Deutschlands. zumeist nette Menschen, mit denen man gleich ins Gespräch kommt.
Lediglich der hochnäsige Ducati-Fahrer aus GL, der immer sein Moped vermutlich nur polierte (ich sah in immer mit einem Lappen dran rumreiben) bekam die Zähne nicht auseinander und hätte es geregnet, wären seine Nasenlöcher vollgelaufen, so hoch trug er seine Nase. Ein A...och halt anscheinend.
Aufgang zu mienem Schlafzimmer
Ruheraum für das Moped
Gartenblick
Frühstücksraum
Tourenvorschläge
Selbstbedienung auf Vertrauensbasis
Um 19:00 Uhr ging ich die paar Meter zur Osteria Molino del Ponte vor und bekam einen Tisch, wunderbar auf der Terrasse unter Sonnenschirmen und Bäumen.
Ich unterhielt mich etwas mit dem von mit so genannten "Capo del Forno" (Koch) und freute mich an Bruschette, einer guten Pizza, Salat lokalem Rotwein und einem gut eingeschenkten Glas Grappa.
Danach war ich froh, nicht zu weit zurück zu haben und fiel ziemlich müde in mein Bett.
Osteria del Molino
Getränke mit Straße
Bruschette della Regione
Wunderbare Pizza
Digestiv (Grappa, kein Wasser!)

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27.05.2016 Straßen im Nirgendwo, eine traumhafte Bucht, Hitze und nur Kurven

Route: 354 KM - Molino del Ponte, Montespertoli, Castelfiorentino, Volterra, Ponteginori, Sassetta, Suvereto, Golfo di Baratti, Follonica, Monterotondo Marittimo, Chiusdino, Casole d'Elsa, San Gimigniano, Certaldo, Fiano, Molino del Ponte

Stahlblauer Himmel spannt sich über meine Unterkunft, die Sonne schient, die Luft riecht frisch und italienisch, das muss, nein das wird ein toller Tag. Ein umfangreiches uns tolles Frühstück wird von den Wirtsleuten geboten. Da fängt der Tag schon doppelt gut an.
Garten mit blauem Himmel
Frühstücksbereich
Frühstücksbeginn
Ziemlich zügig tausche ich anschließend die Frühstücksklamotten gegen meine Mopedkluft, montiere den Tankrucksack und schon geht es ab auf meine Runde, in der ich neben unzähligen Kurvern auch den Golf von Baratti besuchen möchte.
Aber vor dem Fahrspaß kommt einfach das vertrauen in die selbstgeplanten Routen, das Navi und die eigenen Augen. Irgendwie war ich hier noch nicht so "eingenordet", so daß ich dem Navi die von mir geplante und angezeigte Route nicht ganz abnahm und gleich am Anfang mitten rein in den wunderschönen Ort Montespertoli führt. Hier wurde gerade für den Markt aufgebaut und ich musste mich auf sehr rutschigem Kopfsteinpflaster durchschlängeln und sehen, wie ich in den Einbahnstraßen wieder raus komme.
Jetzt waren Blacky und ich warm gelaufen und die Tour konnte richtig starten. Wie immer in dieser wunderbaren Gegend ging es kurvenreich Hügel rauf, am Kamm entlang, Hügel runter. Macht tierisch Spaß. Mit jeder Kurve gewöhne ich mich mehr ans neue Moped.
Die nachfolgenden Fotos stammen aus unregelmäßigen kurzen Stopps zwischen Montespertoli und Volterra und geben etwas diese wundervolle Landschaft wieder.
Über Castelfiorentoni, Mantaione und Castagno Val d'Elsa gelange ich nach Volterra. Ich fahre hier durch, doch ich kann jedem empfehlen, diese wunderschöne Etruskerstadt auch zu besichtigen. Bei früheren Touren sind wir immer die Südseite komplett hinunter gefahren. Heute jedoch biege ich nach den ersten paar Kehren rechts ab Richtung Montecatini Val di Cecina. Eine super Straße mit einer perfekten kurvigen Straßenführung und Ausblicken, die gegenseitig um den schönsten wetteifern.
Landschaften südlich von Volterra
Landschaften südlich von Volterra
Landschaften südlich von Volterra
Landschaften südlich von Volterra
Immer wieder mache ich kurze Fotostopps, ich kann mich einfach nicht satt sehen. Irgendwann gelange ich im Tal der Cecina auf die größere SR68, die ich aber alsbald wieder in südlicher Richtung verlasse und auf der SP329 quer durchs Fast-Nirgendwo über Monteverdi Marittimo nach Sassetta. Zwischendrin fülle ich an einem kleinem Brunnen im Wald meine Trinkflaschen mit herrlich scheckendem Frischwasser auf.

Die Route von Sassetta nach Suvereto hat es schon in sich. Total einsam, autobreit und eine enge kurve nach der anderen. Schnellfahren wäre hier nicht, aber ich will ja vornehmlich genießen und tuckere gemütlich schwingend diese Traumroute entlang. Es geht auf Mittag und mien Spritvorrat zimlich auf's Ende zu (ich hatte ja keinen großen Tagestourtank mehr), so daß ich mich alsbald nach einer tankstelle umzusehen begann.

Kurz vor Suveret lichtete sich der Wald und über die auslaufenden Hügelketten hinweg konnte ich schon das Mittelmeer sehen. Heiß ist es jetzt geworden, ich schwitze ganz schön bei der langsamen Ortsdurchfahrt und der anschließenden Verbindungsstraße Richtung Venturia. Am Ortseingang hat eine Tankstelle noch auf und ich mache mein Spritfass schön voll. Dass sich neben der Tankstelle eine wunderbare und schattige kleine Bar befindet passt perfekt zum Mittagsstopp. Ein Cappo und eine Flasche kühles Wasser später geht es mir wunderbar und ich kann die nächste Teiletappe unter die Räder nehmen.

Hier in der platten Ebene vor der Küste regt sich kein Lüftchen, es ist grob heiß, selbst beim Fahren.
Ziemlich schnell erreiche ich den Golfo di Barratti. Hier war ich schon öfters, sowohl mit dem Moped als auch mit der Familie zum Urlaub machen. Dieses Fleckchen ist ebenfalls ein sehr bekannter Etruskerort mit vielen Ausgrabungen. Darüber hinaus hatten die Etrusker hier ihren Hauptort zur Verhüttung von Metallen - quasi deren "Ruhrgebiet". Viele Schlackenreste findet man heute noch am Strand im seichten Wasser.

Ich fahre bis ans westliche Ende der Bucht und schieße einige tolle Fotos. Blauer Himmel, türkisfarbiges Wasser, Grün-und Brauntöne der umgebenden Landschaft. Schon was Feines hier. Ein paar Meter fahre ich zurück und fotografiere nochmals aus einem etwas anderen Blickwinkel. Auch hier war ich nicht das letzte mal.
Golfo di Baratti Porto
Golfo di Baratti
Golfo di Baratti Uferstraße
Weiter ging es jetzt Richtung Piombino, anschließend östlichbis zur SS1 und dann weiter Richtung Ufer vor Follonica. Hier hatte ich eigentlich geplant, die auf der Karte so schöne Uferstraße entlang bis zum Ort zu fahren. Es reiht sich hier ein Campingplatz an den anderen und sehr bald ist diese tolle Straße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Also umplanen, Waypoints aus der Route rausnehmen, umdrehen und auf der großen SS1 bis nach Follonica fahren.

Über die kleinere SP33 geht es dann wieder ins Landesinnere Richtung Norden. Östlich weiter auf der SR398 mache ich nach ein paar Kilometern einen Fotostop. Eine schnurgerade Querstraße mit irgendwann akkurat gepflanzten Bäumen lädt zur kurzen Pause ein. Ich muss was trinken, es ist heiß. Fotos mache ich selbstverständlich auch.
Auf der SR398 in der Nähe von Suvereto
Auf der SR398 in der Nähe von Suvereto
Wunderbar kurvig geht es anschließend weiter über Monterotono Marittimo, Montieri, Ciciano nach Chiusdino.
Chiusdino
Kurz vor Monterotondo Marittimo lege ich allerdings den nächsten Fotostop ein. In dieser Gegend wird in großem Stil Erdwärme gewonnen und in Strom umgewandelt. Viele Kühltürme sieht man hier, die jedoch nichts mit Kernkraft zu tun haben. Die ganze Gegend ist außerdem von futuristisch aussehenden Edelstahl-Rohrleitungen in allen möglichen Radien und Krümmungen durchzogen. Nicht schön, aber umweltfreundlich und gesehen sollte man das auch mal haben.
Monterotondo Marittimo: Landschaft
Monterotondo Marittimo: Erdwärme
Monterotondo Marittimo: Moped
Vorbei an Radicondoli und Casole d'Elsa gelang ich nach San Gimigniano.
Casole d'Elsa - Landschaft
Casole d'Elsa - Landschaft
Casole d'Elsa - Landschaft
Ich dachte, wenn ich einen Mopedparkplatz bekomme gehe ich rein in den Ort, dort gibt es nämlcih eine der besten Gelaterien Italiens. Parkplatz war aber nicht, die wenigen Mopedparkplätze waren belegt und ansonsten alle Poller und Steinabtrennungen blau-weiß gestrichen. Jeder, der sich mit seinem Urlaubsland auseinandersetzt weiß, dass zum einen hier kein Parken erlaubt ist und zum anderen mittlerweile rigoros abkassiert wird. Warum ich das hier schreibe? Ich hatte Abends deswegen noch ein Erlebnis an meiner Unterkunft. Aber davon später.

Ich fuhr also im stockenden Verkehr nordwestlich San San Gimigniano vorbei und anschließend für ein kurzes Stück auf die SP69. hier gibt es in geringer Entfernung von der Stadt einen perfekten Parkplatz zum Fotografieren.
San Gimigniano - Blick
San Gimigniano
San Gimigniano - LandschaftsBlick
Weiter fuhr ich anschließend in östlicher Richtung  nach Certaldo und anschließend auf der SP79 nach Fiano. Auf der aussichtsreichen Hügelkammstraße erreichte ich Montespertoli und - ohne wieder durch den Ort zu fahren ! - kam ich ein paar Minuten später an der Molino del Ponte an.
Vor Certaldo
Vor Certaldo

Bei Fiano
Impressionen bei Fiano
Impressionen bei Fiano
Moped einparken, Schlüssel holen und erstmal unter die Dusche. Ich hatte doch viel geschwitzt und freute mich ob des sauberen und kühlen Nasses aus der Dusche.

Schnell das Freizeitoutfit angezogen und hinunter in den "Zentralbereich". Ich holte mir wie jeden Abend ein Birra Moretti und eine Fanta, trug es selbstverständlich in meinen Konsumierzettel ein und ließ noch einmal den Tag revue passieren.

Jetzt kam die vorher angesprochene Sache bzgl. Parken und San Gimigniano.

Ein Pärchen mittleren Alters mit 2 nagelneuen gleichen Mopeds und gleichen neuen Kombis kamen zurück und regten sich lautstark und permanent über die Polizei in San Gimigniano auf. Hatten sie doch ihre Mopeds in den verbotenen Zonen abgestellt und ein Parkticket jeweils über 42 Euro bekommen. Doch anstatt still zu sein und sich über die eigene Dämlichkeit beim Parken in verbotenen Zonen und die Unfähigkeit, sich vorher über die Gepflogenheiten zu informieren zu ärgern wurde hier eine Stunde lang herumpalavert, von Rechtsanwälten gesprochen und überhaupt, man könne doch Parken wo man will wenn man niemand behindert.

Ich habe mich so richtig fremdgeschämt und mich in meine Landkarte vergraben. Zig Tausende ausgeben und dann jammern für ein Ticket. Wenn ich zu blöd bin sollte ich still sein. Manchmal schäme ich mich schon sehr für einzelne meiner "Landsleute".

Dafür habe ich dann beim Abendessen in der Osteria del Molino ein supernettes Pärchen aus dem Allgäu kennen gelernt. Die haben hier übernachtet, fuhren am nächsten Tag weiter für 2 Wochen nach Sardinien und dann so wieder zurück. Wir unterhielten uns den ganzen Abend über alles Mögliche, wünschten uns gegenseitig weitere schöne und unfallfreie Mopedtage, dann war der Abend beendet.
Vorspeise zum ...

... wiederum superguten Abendessen

Der gut eingeschenkte Grappa macht auch müde und ich fiel zufrieden und schläfrig nach diesem schönen Tag ins Bett.

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28.05.2016 Monte Amiata, Montalcino, große Hitze und Chiantistraßen

Route: 371 KM - Molino del Ponte, Montespertoli, Fiano, Poggibonsi, RA3, Siena, E78, Isola d'Arbia, Buonconvento, San Quirico d'Orca, Seggiano, Monte Abetone, Abbadia San Salvatore, SR2, Chianciano Terme, Pienza, San Quirico d'Orca, Montalcino, Asciano, Arbia, Lecchi in Chianti, Radda in Chianti, Sambuca, Fornacette, Molino del Ponte

Wieder empfängt mich am Morgen ein tiefblauer Himmel und Sonnenschein, als ich zum Frühstücksraum gehe und mich auf das tolle Buffet freue. Die Auswahl ist wunderbar und reicht von Käse über verschiedene Wurst- und Schinkensorten bis hin zu diversen Dolci.
Blauer Himmel über der Unterkunft

Frühstück

Nur nicht zu viel essen, sonst drückt die ersten Kilometer die Kombi in den Bauch. Vom Zentralbereich hole ich mir 2 Flaschen Mineralwasser, die gleich in das Topcase wandern.
Los geht es in die frische würzige Morgenluft hinaus Richtung Montespertoli. Eigentlich müsste ich am Ortseingang links abbiegen auf die SP79, aber wie am Vortag bin ich für mich noch etwas unschlüssig und fahre dieselbe Ortskernrunde durch Montespertoli wie am Tag davor. Vielleicht sollte ich mir doch zum Tourstart einfache gerade Straßen für die ersten Kilometer heraussuchen ...
Über Lucardo und Tavarnelle Val di Pesa fahren wir uns langsam warm.
Toskanaimpressionen bei Lucardo

Toskanaimpressionen bei Lucardo

Toskanaimpressionen bei Lucardo

Wie immer in dieser gesegneten Gegend geht es hügelig mit traumhaften Aussichten quer durch die Landschaft.
Bei Poggibonsi fahre ich auf die Schnellstraße RA3 bis kurz nach Siena. Ich wollte ja weiter in den Süden vorstoßen und das geht halt nur, wenn schnellere Verbindungsetappen benutzt werden. Was allerdings nicht heißt, dass das alles autobahnähnlich ist. Die Straße hat halt 2 ordentlich breite Fahrstreifen, so dass auch ein zügiges Überholen möglich ist.
Hügelflanken in allen Varianten der Farbe Grün, dazwischen teils schon abgeerntete Getreidefelder in allen Varianten von Braun, hier ist ein Teil vom Paradies denke ich mir. Gleich nach Siena fahre ich weiter in südlicher Richtung nach Buonconvento. Gleich nach Torrenieri tanke ich voll, damit der Rest des Tages ohne Suche nach einer Tankstelle verbracht werden kann.
Ich stelle dann doch fest, dass ich am Morgen beim Herumspielen am Navi mir einige Zwischenstopps gelöscht hatte, denn ich wollte eigentlich zuerst nach Montalcino fahren. Kein Problem, jetzt geht die Route halt anders.
Durch San Quirico d'Orcia und Castiglione d'Orcia nähere ich mich langsam dem Monte Amiata, der höchsten Erhebung.
Castiglione d'Orca

Castiglione d'Orca


Hügellandschaft

Hügellandschaft mit Straße

Hügellandschaft mit Moped

Fast jedes Dorf ist hier auf einem Hügel oder Felsen erbaut und lädt immer wieder zu Fotostopps ein.
Rocca d'Orcia
In meinem Fall war dies Rocca d'Orcia, das wie ein Storchennest auf einer Hügelkuppe thront. Nach Seggiana beginnt die Auffahrt einer der vielen Straßen hoch zum Urlaubs- und Sendebereich des Amiata. Zuerst durch dichte tiefgrüne Blatt- und Nadelwälder mit dichtem Unterholz komme ich in höheren Regionen durch einen Buchenwald, der fast schon seinesgleichen sucht. Riesige hohe Bäume, die bei zunehmender Höhenlage immer weniger frische neue Blätter besitzen. Bei meiner Fahrt in die Höhe komme ich quasi viele Wochen zurück in der Vegetationsperiode des Jahres. Was sehr lästig ist sind die unheimlich viele Fliegen und Kleinkäfer, die ein permanentes Trommelfeuer auf meinen Helm veranstalten.
Dunkelgrünes Blätterdach

Grünes Blätterdach

Hellgrünes Blätterdach

Buchenwald mit Blätterspitzen

Noch keine Blätter da


Am Parkplatz am Ende der Straße auf 1734 m Seehöhe befinden sich die großen Funk-Sendemasten, ein Albergo und mehrere Chalets für die Urlauber.
Oberster Parkplatz am Amiata

Hier bin ich

Hier oben mache ich eine gemütliche Pause und fahre dann - die Vegetationsperioden quasi von Anfang März hier oben zu Ende Mai im Tal - in östlicher Richtung hinab nach
Abbadia San Salvatore. Wieder mal ein Orientierungsproblem meinerseits aufgrund träumerischer Landschaftsbetrachtung auf den leeren Straßen und ich biege in die "falsche" Richtung ab.
Aber "falsch" gibt es hier nicht und so entdeckte ich eine Wahnsinnsstraße in vielen Kehren hinab ins Tal der Paglie zur größeren Straße SR2. Gelbe Ginsterbüsche, wogende dunkelrote Kleefelder und alles immer wieder unterbrochen durch helle sandfarbene Hügelabbrüche, all dies säumt meinen Weg nicht nur hinab ins Tal sondern auch viele Kilometer lang Richtung Norden. Die Duftkompositionen von Ginster, Klee und den in der heißen Mittagssonne dörrenden Kräutern kann ich schriftlich überhaupt nicht ansatzweise beschreiben. So etwas muss man erlebt haben. Ich durfte das und bin unendlich dankbar dafür.
Blick Richtung Radicofani

Blick zurück zum Amiata

Einfach nur Landschaft

Klee, Ginster

Ginster, Klee

Klee, Ginster, Abbrüche

Heiß ist es im Tal, als ich nordwärts auf der SR 2, der Strada Provinciale Traversa Amiata Chianciano bis kurz vor Gallina fahre und dann rechts über eine große Brücke Richtung Chianciano Terme. Auch hier schieße ich wieder unzähliche Fotos, die Landschaft ist einfach faszinierend.
Auf der Brücke über den Fomone
Auf der Brücke über den Fomone
Landschaft drunkerum
In einer weiten Schleife fahre ich über Pienza - übrigens sehr sehenswert, und wenn man im Herbst dort ist sollte man es eine Querstraße vom Hauptplatz entfernt eine kleine Trattoria mit der besten Ribollita Italiens besuchen - zurück nach San Quirico d'Orcia.
Vor San Quirico d'Orcia

Quirico d'Orcia, Hügellandschaft

Quirico d'Orcia, Hügellandschaft

Hügellandschaft, der Amiata ganz hinten

Montalcino entkommt mir nicht, der kleine Abstecher Richtung Westen ist fast nicht der Rede wert. Akkurate Weinreben mit wunderbar blühenden Rosenstöcken an deren Anfang begleiten mich hoch zum Hügel, auf dem die Stadt eines der besten Rotweine thront.
Blick nach Montalcino

Blick zurück

Montalcoino Burg

Einen Parkplatz habe ich vor lauter Besucher selbst mit dem Moped dort nicht gefunden und so begnüge ich mich mit einigen Fotos der dortigen Burg.
Bei der Rückfahrt fotografiere ich noch die akkuraten und sehr gepflegten Weinreihen, die diesen wunderbaren tropfen hervorbringen. Auch hier sind wieder am Anfang jeder reihe Rosenstöcke gepflanzt, die mit ihren Blüten einen hervorragenden Kontrast zu den vielen Grüns des Weinlaubes abgeben.
Siegel eines Weingutes, evtl. Altesino

Brunello: Weinreihen mit Rosen

Bei Torrenieri wende ich mich Richtung Asciano, ich wollte wieder einmal durch die Crete fahren.
Die Crete vor Asciano

Die Crete vor Asciano

Die Crete vor Asciano

Auch von dieser Landschaft mit ihren Hügeln, Steilabbrüchen und vereinzelt stehenden Zypressen kann ich nicht genug kriegen. Viele Schattierungen von Grün, unterbrochen durch ebenso viele Schattierungen von braun der abgeernteten und umgepflügten Felder begleiten mich quer durch diese Landschaft.
Crete bei Pievina

Crete bei Pievina

Crete bei Pievina

Bei Arbia quere ich die Schnellstraße E78 und tauche langsam in einen ganz anderen Landstrich der Toskana ein. Je weiter ich Richtung Norden fahre umso dichter werden die Eichenwälder und fast könnte man meinen, Trüffel und Wildschwein könnte man direkt neben der Straße finden. Auf eng verschlungenen und kurvigen Nebenstraßen erreiche ich Radda in Chianti.
Rund um Radda in Chianti

Rund um Radda in Chianti

Rund um Radda in Chianti

Was mich beim Fahren immer wieder stört und teilweise ein mulmiges Gefühl bereitet sind die kilometerlangen 50 km/h Beschränkungen, ohne irgendeinen ersichtlichen Grund. Ziemlich oft werde ich von der einheimischen Bevölkerung überholt, so dass ich mich mit meinem Gewissen auf einen Geschwindigkeitsbereich so zwischen offiziell und noch tragbar einige, um Spaß beim Fahren zu haben. Über Luccarelli erreiche ich Tavernelle Val dia Pesa und fahre oben auf einem Hügelkamm über Fornacette Richtung Il Molino del Ponte. Hier oben fotografiere ich wieder diese mit viel Liebe gepflegten Weinlagen und deren bunte Rosensträucher.
Hügelstraße bei Noce

Weinlagen bei Noce

Richtung Montespertoli

Immer Weinreihen mir bunten Rosen

Gut ist es jetzt aber dann doch, dass ich zurück bin. Die Wärme des Tages und die vielen vielen Kurven haben doch einiges meiner Kondition eingefordert.
Allerdings muss ich noch tanken und so fahre ich weiter einige Kilometer, bis ich an einer Automatentankstelle für 10 Euro etwas Sprit bunkern kann. Danach geht es zur Unterkunft.
Das Moped wird auf seinem Schlafplatz abgestellt und ich genieße eine ausgiebige heiße Dusche.
Anschließend genieße ich im Zentralbereich eine Fanta und ein Moretti, bevor ich in die Osteria del Molino aufbreche und mir dort nach einem Schwätzchen mit dem Koch eine wunderbare Abschiedspizza mit lokalem Rotwein und ein kleines Gläschen Grappa genehmige.
Superleckere Pizza

Zugehörige Getränke

Abendstimmung

Quasi als lokale Dreingabe zum Essen bekomme ich das Schauspiel der Feier eines 18. Geburtstages eine Dorfschönheit mit allen Freunden und verwandten präsentiert. Diese Lebensfreude und der Genuss am Feiern der Italiener fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
Zufrieden kehre ich in mein Zimmer zurück, stelle den Wecker für den Abreisetag und bin auch kurz darauf in Morpheus Armen angekommen

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29.05.2016 Heinreise

Route: 612 KM -Molino del Ponte, Ginestra Fiorentina, Firenze Scanicci, A1, Bologna, Modena, Verona, Svincolo Trento Sud, Landstraße Bozen, Brixen, Brenner, Brennerlandstraße, Innsbruck Inntalautobahn.

Sieht nicht so optimal aus, als ich am Morgen aus dem Fenster sehe. Dunkle Wolken ziehen über den Himmel, der gar nicht mehr so schön blau ist wie die letzten Tage. Vielleicht kann ich dem Regen davonfahren, denke ich, als ich zum Frühstücken gehe.
Moped ist abreisefertig
Zentralbereich am Morgen
In Startposition
Jetzt geht es los
Gut gestärkt begleiche ich meine Rechnung, räume meine Unterkunft, montiere alles aufs Moped, verabschiede mich vom sehr netten Wirt und fahre mich auf den ersten Kilometern Richtung Ginestra Fiorentina warm. Über die Strada del Communicazione Fi-Pi-Li erreiche ich die Autobahnauffahrt Firenze Scandicci und ziehe mein Straßenbenutzungsticket.
Quer durch den Apennin über die mittlerweile zumeist komplett erneuerte Autobahn A1 und durch sehr lange Tunnels erreiche ich Bologna. Immer wieder nieselt es leicht und in den Höhenzügen um Mugello wird es sogar ziemlich finster, doch die tiefhängenden Wolken geben keine größeren Wassermengen her.
Ab jetzt wird es ziemlich dicht auf der Autobahn und das Fahren macht nicht wirklich Spaß, erfordert es doch heute sehr viel Aufmerksamkeit aufgrund vieler wild die Fahrspur wechselnder Sonntagsitaliener.
Bei Modena biege ich ab Richtung Brenner auf die A22 und mache in leichtem Nieselregen an der Tankstelle Area Servizio Po Est eine kurze Rast um das Moped aufzutanken.
Pause Area Servizio Po Est
Nass und ein bisserl trostlos
Nass und ein bisserl trostlos
Im dichten Rückreiseverkehr, der ab Verona immer öfters von kleinen und größeren Staus ohne ersichtlichen Grund ins Stocken gerät gurke ich bis Trento.
An der Area Servizio Nogaredo Est mache ich nochmals eine kleine Pause und tanke auf, da ich die Schnauze voll, vom Stau habe und verlasse die Autobahn und fahre auf der großen Landstraße parallel dazu weiter Richtung Norden.
Area Servizio Nogasredo Est
Tief hängende Wolken
Immer öfters sehe ich eine stehende Fahrzeugkolonne auf der Autobahn. Gute Entscheidung dachte ich, und es war auch so, aber eben nur prinzipiell, wie sich später herausstellen sollte.
Immer wieder begleitet von leichten Nieselschauern ging es aber jetzt angenehm zügig von Trento nach Bozen und dann weiter nach Brixen. Da bin ich ja bald daheim dachte ich, als ich gleich nach Brixen auf einen Stau auf der Landstraße auflief. Kann nur irgendeine Baustelle mit Ampel sein - war es auch, aber ganz anderswo - dachte ich und stellte mich zuerst brav hinten an. Aber es ging nichts vorwärts. Irgendwann verlor ich die Geduld und fuhr immer am Mittelstrich langsam an den Wartenden vorbei. Bald war hinter mir ein weiterer Mopedfahrer, der mich bis zum Brenner hoch begleiten sollte. Anstrengend ist dieses Vorbeifahren, muss man doch immer abschätzen, wie weit es ist, bis einer entgegenkommt und wo ich mich dann am besten zwischen "Stau-Autos" reinfahren kann.
Fast alle Autofahrer machen Platz oder lassen einen Mopedfahrer rein, nur die üblichen rechthaberischen Dummdeutschen, von denen es leider viel zu viele gibt kleben am Mittelstreifen und machen die Lücke absichtlich zu. Nach dem Motto "ich muss da stehen und du kommst dann auch nicht vorbei" Arme Geister.
Auf jeden Fall gewöhnte ich mich auch an diese Art des langsamen und aufmerksamkeitsfordernden Vorbeifahrens, Kilometer um Kilometer. Ich kam dann auch mal in Sterzing an und ich sah tatsächlich viele hunderte Meter keinen Stau. Jetzt geht es aber besser dachte ich und - stand am Nordende von Sterzing sofort wieder. Sch....
Also wieder langsames Vorbeifahren. Was das nur ist, dachte ich bei mir und hoffte dass nicht die Österreicher oben am Brenner ihren "Schutzzaun" hochgezogen und hochnotpeinlich kontrollierten.
Bei Gossensaß dann entdeckte ich den Grund für den Stau, der ja bis Brixen (= 30 km ) zurückreichte.
Es war eine kleine Ampel, die hier die Vorbeifahrt an einer wenige Meter langen Straßenbeschädigung regelte. Kleine Ursache - große Wirkung.
Bei Brennerbad hatte ich dann ein weiteres Straßenhighlight auf meiner Heimfahrt. Hier wird anscheinend die große Brennerstraße repariert. Deswegen haben die italienischen Straßenbauer auf der westseitigen Talflanke mit enormen Aufwand eine Umfahrungs- und Behelfsstraße installiert. 2 KM lang, kaum 2 Autos breit und mit Wellen und sehr engen Kurven gespickt. Wenn man hier einen LKW oder ein Gespann mit Wohnanhänger vor sich hat oder so etwas einem entgegenkommt wird das sicherlich interessant.
Ich habe aber dann doch noch den Brennerpass erreicht und bei leichtem Nieseln geht es hinab Richtung Innsbruck.
Jetzt habe ich bei dem sehr starken Rückreiseverkehr allerdings keine Lust mehr, mich vor der Mautstelle Schönberg in einen Stau zu stellen und dafür auch noch zu zahlen. Ich fahre bis Innsbruck Süd die alte Brennerstraße hinunter, wohl wissend, dass sich hier die österreichische Gendarmerie das Sommerfest finanziert.
Ich lasse mich deswegen auch gerne von Mopedfahrern überholen. Viele sah ich später an diversen Kontrollen stehend am Straßenrand wieder. Nicht falsch verstehen, die Geschwindigkeiten sollte man schon einigermaßen einhalten. Aber was hier auf der alten und eigentlich schönen Brennerstraße praktiziert wird ist für mich Schikane. Kilometerlang 50 km/h und Dauer-Überholverbot. Da einen Anhängerfahrer, Traktor oder Kleintransporter vor sich zu haben artet in gebetsmühlenartige Sprüche zum Nicht-Überholen aus.
Zwischendrin halte ich an einem Parkplatz am Ortsende von Steinach an um etwas zu essen und noch eine Flasche Wasser zu trinken.
Moped macht Freude
Wetter trist ...
Bei Innsbruck Süd endlich die Inntalautobahn. Tempomat eingeschaltet und dem heute - wie so oft unsinnigen - IGL Tribut gezollt. Es regnet leicht und der Wind bläst durch das Tal. Eventuelle Schadstoffe werden weggepustet, der IGL bleibt. Ebenso eine Dauerschikane.Jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer, als ich von der AB herunterfahre und direkt auf eine tiefschwarze Gewitterwand zu, aus der schon einzelne Blitze zucken. Nein, das will ich nach all den überstandenen Hindernissen absolut nicht habe. Zügigst geht es nach Hause und als ich das Moped kurz vor 17:00 Uhr unter das Abdach schiebe zerreißt der Donnerschlag eines sehr nahen Blitzes dir Ruhe vor dem Sturm und es beginnt stark zu Regnen.
Ich aber bin noch einigermaßen trocken nach Hause gekommen und freue mich auf eine heiße und entspannende Dusche.


Fazit der Tour:
Wunderschön ist die Toskana, sie immer und in jeder Teilregion eine Reise wert.
Das neue Moped läuft perfekt und eigentlich für mich fast schon viel zu schnell. Aber nicht die Leistung, sondern das Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen ist für mich der maßgebende Spaßfaktor.
Die Unterkunft ist toll, liegt hervorragend und ist weiterempfehlenswert. Für die Gäste kann der Wirt ja nichts.
Was ich aber empfehlen würde wäre bei der Buchung ein Zimmer nicht mit Lage und Eingang zum Zentralbereich. Hier saßen immer am Abend bis lang hinein in die Nacht einzelne Grüppchen, deren vornehmste Urlaubsbeschäftigung anscheinend das laute und lange Konsumieren großer Mengen Alkohol war.
In nicht zu naher Zukunft werden wir uns wahrscheinlich einen Anhänger anschaffen. Die An- und Abreise bringt es nicht mehr so wie früher, Außerdem können wir dadurch einen Tag zum Mopedfahren gewinnen, wenn wir in der Nacht vorher schon losfahren.

Ach ja: wenn ich hier über Dinge oder Menschen schreibe, dann ist das meine persönliche Meinung. Grundsätzlich ist es ja so, dass ich keine Personen oder Dinge mag, die mit nur etwas wenig Intelligenz nicht passieren würden oder zu ändern wären. - Mei Meinung -


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